Am 19. September jeden Jahres wird im Dom von Neapel für das Eintreten des Blutwunders des San Gennaro gebetet. Das Blutwunder ist die Verflüssigung des Blutes des Heiligen. Wenn dies passiert, bedeutet das eine glückliche Zukunft für Neapel. Vor Katastrophen ist es tatsächlich einige Male ausgeblieben, etwa beim Ausbruch der Cholera 1973 oder vor dem schweren Erdbeben im Jahr 1980. San Gennaro ist der Schutzpatron Neapels und der 19. September ist hier ein offizieller Feiertag und wird mit einem Gottesdienst und Umzügen gefeiert.
Vor dem Gottesdienst werden in einer Prozession Heiligenfiguren durch die Altstadt getragen. Angeführt wird die Prozession von der Silberbüste des San Gennaro, gefolgt von der Heiligen Teresa, Lucia und Patrizia und anderen Heiligen. Die Neapolitaner versuchen die Reihenfolge der Statuen zu erraten. Dem persönlichen Lieblingsheiligen wird besonders laut applaudiert und man hofft, dass er so einen vorderen Platz in der nächsten Prozession einnehmen wird.
Rund um den Dom gibt es einen Markt mit Süßigkeiten, Maiskolben und Kastanien, aber auch kleine Figuren des Heiligen und allerlei Kitsch. Beliebt ist süße Torrone, eine Gebäck aus gerösteten Nüssen und Mandeln in karamellisiertem Zucker.
Auch Abends findet eine kleine Prozession statt, die wir mit Freunden beinahe verpasst haben, da es nicht so spektakulär war, wie erwartet.