Blog (2022-07)

- Juli 5 2022Der frühe Vogel und der Unabhängigkeitstag
- Juli 9 2022Erste Eindrücke von San Antonio
- Juli 10 2022Natural Bridge Caverns
- Juli 10 2022Riverwalk
- Juli 10 2022San Antonio Missions
- Juli 15 2022Die zweite Woche
- Juli 16 2022The Alamo
- Juli 16 2022Downtown und Shopping
- Juli 17 2022Canyon Lake
- Juli 23 2022Japanese Tea Garden
- Juli 25 2022Abschied und eine unfreiwillige Verlängerung
- Juli 31 2022Ende gut, alles gut
Der frühe Vogel und der Unabhängigkeitstag

5. Juli 2022
Der frühe Vogel…
Die Koffer sind gepackt und am Sonntag geht es um 4 Uhr früh zur S-Bahn in Fürstenfeldbruck. So bin ich um kurz vor 6 Uhr am Flughafen in München, gebe mein Gepäck auf, erledige den Security-Check (mit Sprengstoffprüfung) und frühstücke dann erst einmal gemütlich im Bistro. Ich wandere durch die Flughafenshops, kaufe mir noch ein Nackenkissen, erledige einige e-Mails und es dauert nicht lange bis der Airbus Richtung Denver, Colorado (USA) abhebt.
Der Vogel ist gelandet
Der Flug verläuft ruhig, erst über Denver haben wir einige Turbulenzen. Dort muss ich trotz Weiterflug, erst einmal mein Gepäck abholen, da es durch den Zoll überprüft werden kann. Der Officer der U.S. Customer and Border Protection ist sehr freundlich und lässt mich nach einer kurzen Befragung rasch durch. Ich brauche ihm keinerlei Formulare zeigen (obwohl ich im Vorfeld recht viel ausfüllen musste, zzgl. ESTA Bescheinigung). Danach irre ich etwas herum, bevor mir der richtige Weg zu den Weiterflügen gewiesen wird und ich mit einem “May the 4th be with you” verabschiedet werde.
Da heute der Unabhängigkeitstag (4. Juli) ist, gibt es noch nachts das ein oder andere Feuerwerk. Im ganzen Land wurden heute Paraden und Konzerte abgehalten und der Tag ausgiebig gefeiert.
Mein Gepäck wird gleich entgegengenommen und korrekt verladen, mit dem Handgepäck geht es zum Security Check. Prompt wird meine Tasche ausgemustert, weil ich die Wasserflasche aus dem Hinflug drin vergessen habe. Natürlich wird sie einbehalten. Kurz darauf beginnt auch schon das Boarding für den Flug nach San Antonio, Texas.
… und fliegt weiter
Mittlerweile bin ich trotz des Schlafens am Hinflug gerädert und nicke auf diesem kurzen Flug gleich ein. In San Antonio, einem eher kleinen Flughafen, ist der Koffer rasch in meinen Händen, ich hole das reservierte Mietauto und fahre zum Hotel Staybridge Suites Downtown. Mein Kollege kommt verspätet mit dem nächsten Flug in San Antonio an, sodass wir uns erst morgen zur Arbeit treffen.
Erste Eindrücke von San Antonio

9. Juli 2022
Die erste Arbeitswoche in San Antonio, Texas (USA) ist geschafft! Noch unter dem Jetlag leidend waren die ersten Tage sehr anstrengend, denn mein Kollege und ich mussten jeden Tag vor der Arbeit (oder danach) zu den 3 vorgeschriebenen Corona-Tests, außerdem zum Sicherheitstraining der Firma und die Zugangsgenehmigung und Parkerlaubnis beantragen.
Nun schaffe ich es fast schon, die gut 15 Minuten vom Parkplatz zum Arbeitsplatz zu gehen, ohne mich (vor allem in der Fabrik) zu verlaufen. Die Größe der Anlage ist beeindruckend und ich lerne sehr viel. Es macht Spaß, die Software im Einsatz zu sehen. Updates können leider nur sehr früh am Tag erfolgen, damit die Produktion möglichst nicht unterbrochen wird. Gott sei Dank mussten wir dafür bisher nur einmal um 4 Uhr früh aufstehen.
Hier seht Ihr mich in voller Montur (mit Stahlkappenschuhen, Helm, Sicherheitsweste, Schutzbrille und langärmligem Gewand) bei ca. 40°C. Nur so dürfen wir in die Fabrik, wo es Gott sei Dank klimatisiert ist.
Auf der anderen Straßenseite des Hotels liegt ein gemütliches Mexikanisches Restaurant Cuishe Cocina Mexicana, wo wir ein paar Mal essen waren. Weiter hatten wir es nicht geschafft, da uns die Müdigkeit schon früh übermannt hat. Heute sind wir zum Riverwalk spaziert und haben in der Sportsbar Yard House das Wochenende eingeläutet.
Erste Eindrücke
- Unser Mittelklasse-Mietauto kommt mir oft sehr klein vor, wenn neben uns ein Pick-up anhält, dessen Reifen so hoch sind, wie unser Auto. Dies sind hier aber die meistgefahrenen Autos.
- Die Menschen sind sehr hilfsbereit, geduldig und auskunftsfreudig.
- Plastikmüll: Es ist unglaublich, wie viel Müll hier produziert wird. Selbst im Hotel gibt es beim Frühstück Styropor-Teller, Plastikgeschirr, Plastikbecher. Das hat mich so schockiert, dass ich nun lieber in meinem Zimmer, welches eine Küche mit ECHTEM Geschirr beinhaltet, frühstücke. Aber leider wird das Essen auch in der Kantine nur in Styroporbehältern mit Plastikgeschirr ausgegeben. In Bezug auf Umweltschutz sind wir in Europa Meilen voraus!
- Seitdem ich hier bin, ist es wahnsinnig heiß. Heute hatten wir sogar eine Hitzewarnung mit 43°C! Selbst Abends um 19 Uhr fühlt es sich an, als würde mich jemand mit einem riesigen Heißluftföhn anblasen. Ich bin ja kein Freund von Klimaanlagen, aber nun bin ich doch sehr froh, dass es sie gibt.
- San Antonio selbst finde ich eine sehr schöne Stadt mit viel Grün, nur sehr wenigen hohen Häusern und dem wunderschönen malerischen Riverwalk. Hoffentlich kann ich am Wochenende einiges erkunden.
Natural Bridge Caverns

10. Juli 2022
Die Natural Bridge Caverns bieten eine Combo-Tour Discovery und Hidden Passages Tour. Beide Höhlenpassagen sind sehr sehenswert und um der Hitze zu entgehen, eine perfekte Abkühlung.
Mein Kollege und ich beschließen den heutigen Vormittag mit einem etwas kühleren Ausflug zu verbringen und fahren ca. 30 Minuten zu den Natural Bridge Caverns. Dort nehmen wir an der Combo-Tour Discovery und Hidden Passages teil. Beide Touren sind sehr sehenswert. Es gibt noch weitere Attraktionen in diesem Gebiet und für eine Familien ein perfektes Ausflugsziel. Die Höhlen sind sehr beeindruckend und die Guides toll. Bei der Discovery Tour sind die Guides an diversen Spots verteilt und man ist nicht gezwungen, bei seiner Gruppe zu bleiben, sondern hört sich ggfs. die Erklärung bei der nächsten Gruppe mit an. Die Hidden Passages Tour findet nicht so häufig am Tag statt, sodass hier ein Guide für die gesamte Tour zur Verfügung steht.
San Antonio, Texas (USA)
Riverwalk

10. Juli 2022
Am Nachmittag spaziere ich zum Riverwalk in San Antonio, Texas und verschaffe mir mit einer kleinen Bootsfahrt einen ersten Eindruck der Umgebung.
Am Nachmittag spaziere ich zum Riverwalk in San Antonio, Texas und verschaffe mir mit einer kleinen Bootsfahrt einen ersten Eindruck der Umgebung. Der Guide ist klasse, wir lachen viel und ich unterhalte mich auch noch sehr nett mit einer lieben Familie aus Houston. Nach der Tour schlendere ich zu Fuß den Riverwalk entlang, schaue mir die Restaurants und Geschäfte an, gönne mir ein Eis von Ben & Jerry’s, welches in dieser Hitze viel zu schnell schmilzt und kühle mich im Einkaufszentrum des Riverwalk ab. Die Hauptroute ist gespickt mit zahlreichen Restaurants, die sehr idyllisch am Fluss liegen, allerdings ist da auch sehr viel los. Wenn man aber ein bisschen weiter läuft, wird es ruhig und man hat gar nicht mehr das Gefühl, in einer Stadt zu sein.
RiverwalkSan Antonio, Texas (USA)
Nach dem Riverwalk spaziere ich noch etwas in die Innenstadt, bevor ich mich zurück ins Hotel mache, um mit meinem Kollegen essen zu gehen. Wir entscheiden uns für das Toro Kitchen + Bar. Das Essen, welches generell schon recht teuer ist, ist dort nochmal preislich höher angesiedelt, aber es schmeckt fantastisch!
San Antonio Missions

11. Juli 2022
Die San Antonio Missions sind Gebäude, welche zur christlichen Missionierung erbaut wurden. Die San Antonio Missions sind seit 2015 ein Welterbe der UNESCO.
Die San Antonio Missions sind Gebäude, welche zur christlichen Missionierung erbaut wurden. Römisch-katholische Orden versuchten vom 17. bis zum 19. Jahrhundert durch Missionsstationen, die indigene Bevölkerung zum christlichen Glauben zu konvertieren; die meisten Stationen entstanden, als das heutige Texas zum Vizekönigreich Neuspanien gehörte. Die San Antonio Missions sind seit 2015 ein Welterbe der UNESCO. Die Grundstücke, die zu den Gebäuden gehören und deren Umgebung wurden am 1. April 1983 zum National Historical Park erklärt.
An jeder Missionsstation gibt es ausreichend Parkplätze, aber nur an der Mission San José gibt es auch ein Informationszentrum. Also ist das heute meine erste Anlaufstelle. Dort bekomme ich alles erklärt, nebst Informationsmaterial. Ein kleines Museum dient alles zusätzliche Informationsquelle, sodass ich mir dort die Zeit bis zum Film über die Missionen, der ca. 20 Minuten dauert, vertreibe. Alle Missionsstationen können im übrigen kostenfrei besucht werden.
Die einzige Mission, die noch aussteht, ist die im Stadtzentrum: The Alamo (bzw. Mission San Antonio de Valero), welche 1718 die erste Mission am San Antonio River war. Mehr zu dieser Station erzähle ich, wenn ich dort war.
Ich zeige Euch die Missionen in der Reihenfolge, in der ich sie besucht habe.
Mission San José
Mission Espada
Mission San Juan
Mission Concepción
Die zweite Woche

15. Juli 2022
Die Zeit rennt und schon ist die zweite Woche rum! Nach der Arbeit bin ich meist kaputt und falle müde ins Bett. Am Mittwoch ist mein Kollege nach Deutschland zurück gereist, ich halte noch bis Ende nächster Woche die Stellung. Mittags esse ich in der Werkskantine, sie haben eine gute Auswahl und es schmeckt immer. Einmal gönne ich mir dort ein Frühstück mit frischen Waffeln. Trotz der anstrengenden Tage möchte ich Euch mal ein bisschen was aus meinem Alltag zeigen. In den Fabrikshallen ist das Fotografieren verboten, aber ein paar Eindrücke von Außen kann ich Euch bieten, sowie das ein oder andere herrliche Abendessen im Cuishe Cocina Mexicana, wo ich dann gemütlich mit mehreren Cocktails das Wochenende einläute. Man muss sich ja auch mal was gönnen.
The Alamo

16. Juli 2022
Die Schlacht von Alamo wurde vom 23. Feb. bis zum 6. März 1836 um Fort Alamo, einer ehemaligen spanischen Missionsstation, ausgetragen und wurde sogar schon drei Mal verfilmt.
Die Schlacht von Alamo ist berühmt und wurde sogar schon drei Mal verfilmt, zuletzt 2004. Es wird Zeit, dass ich mir einen der Filme anschaue. Zumindest habe ich mich vorher auf diversen Seiten belesen und möchte Euch kurz darüber informieren:
Die Schlacht von Alamo wurde vom 23. Februar bis zum 6. März 1836 um Fort Alamo ausgetragen, eine ehemalige spanische Missionsstation in der heute texanischen Stadt San Antonio. Sie gilt als ein Symbol für den Freiheitskampf der englischsprachigen Texaner. Als Teil des Texanischen Unabhängigkeitskrieges fand die Schlacht zwischen den mexikanischen Truppen unter dem Präsidenten Antonio López de Santa Anna und den bei dieser Schlacht mit etwas mehr als 200 Soldaten unterlegenen Verteidigern statt, die unter anderem von William Travis geführt wurden.
Die Niederlage war – auch für die Widerständler – absehbar. Während und nach der Schlacht wurden alle Verteidiger getötet. Die sich in Alamo aufhaltenden Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, wurden größtenteils verschont. Nach dem Fall von Alamo erhielt die texanische Armee starken Zulauf und konnte letztlich den Unabhängigkeitskrieg für sich entscheiden.
(Wikipedia)
Dementsprechend viele Besucher strömen zu dieser ehemaligen Missionsstation, von der aber nur noch die Kirche und ein paar Gebäude stehen. The Alamo liegt Mitten im Downtown von San Antonio und lässt sich so wunderbar auf einer Sightseeingtour einbauen. Der Eintritt ist kostenfrei, man muss aber online reservieren. Ich habe für 9 $ noch einen Audioguide dazugebucht, welcher dann auch den Museumseintritt (5 $) beinhaltet. So habe ich mir alles in Ruhe angeschaut. Ein 17 minütiger Film erzählt die gesamte Geschichte der Missionsstation, als sie als solche benutzt wurde, dann die Schlacht und die Zeit danach.
Generell sind die anderen Missionsstationen besser erhalten und auch viel schöner. Trotzdem ist The Alamo sehenswert und gehört zum Pflichtprogramm.
The AlamoSan Antonio, Texas (USA)
Downtown und Shopping

16. Juli 2022
Ich spaziere nach Downtown und weiter zur San Fernando Cathedral und dem Historic Market Square. Ich nutze die Gelegenheit zu shoppen.
Nach The Alamo habe ich mir noch zwei weitere Sehenswürdigkeiten in San Antonio auf meine Todo-Liste gesetzt. Und so spaziere ich durch die Innenstadt zur San Fernando Cathedral.
San Fernando Cathedral
In der San Fernando Cathedral ist gerade eine Messe, sodass ich nicht lange stören möchte. Ich finde die Kirche sehr schön, außerdem sind dort einige Helden der Schlacht von Alamo begraben.
San Fernando CathedralSan Antonio, Texas (USA)Von dort geht es weiter zum mexikanischen Historic Market Square.
Historic Market Square
Dieser Markt (außen und in einer Halle) bietet Mexikanische Snacks und Getränke (Achtung: Barzahlung!) sowie mexikanische Souvenirs und Handarbeiten. Man hört dort fast nur spanisch und wähnt sich fast schon in Mexiko. Es ist viel los, es ist bunt und die musikalische Untermalung paßt auch.
Downtown
Hier sind einige Eindrücke vom Historic Market Square, von Downtown und meiner Shopping-Ausbeute. Bevor ich ins Hotel zurück gehe, kehre ich in der Sportsbar ein, gönne mir ein kühles einheimisches Helles sowie ein Sandwich.
Canyon Lake

18. Juli 2022
Diesen sonnigen und heißen Tag verbringe ich beim Kajak-Fahren am Canyon Lake im Comal Park und kann mich so wunderbar abkühlen und von der anstrengenden Woche erholen.
Heute möchte ich mir etwas Natur gönnen und fahre ca. 50 Minuten zum nordöstlich gelegenen Canyon Lake. Im Comal Park, wo der Eintritt 20 $ kostet, gibt es genügend Parkplätze, Grillmöglichkeiten und den Kajak- und SUP-Verleih Paddle Canyon Lake. Der kleine Familienbetrieb hat ein Zelt am Ende der Straße am See. Für 50 $ für 3 Stunden bekomme ich ein Kajak (inkl. Schwimmweste). Ich versuche den See so schnell es geht zu überqueren, denn links und rechts rauschen die Jet-Skis mit einem Wahnsinns-Tempo an mir vorbei. Der Gegenwind macht es mir nicht leicht. Am anderen Ufer gibt es aber mehrere herrliche ruhige Buchten, in die ich hineinfahre. In einer mache ich es mir gemütlich. Ich gehe mehrmals schwimmen, genieße die Sonne und meine mitgebrachten Snacks und Getränke. Rechtzeitig paddle ich wieder zum Ausgangspunkt zurück und mache mich dann gemütlich auf den Heimweg.
Canyon Lake, Texas (USA)
Japanese Tea Garden

24. Juli 2022
Der Japanese Tea Garden ist wunderbar angelegt und eine kleine Oase inmitten der Stadt. Da auch der Zoo gleich in der Nähe ist, ist relativ viel los.
Die Woche war wieder anstrengend und ich habe auch heute am Samstag gearbeitet. Als kleine Auszeit zwischen Arbeit und Packen fahre ich zum Japanese Tea Garden, welcher nahe des San Antonio Zoos liegt. Genau deswegen ist dort leider sehr viel los. Der Garten ist wunderbar angelegt und eine kleine Oase. Ich spaziere durch und mache mich dann aber auf den Rückweg, um Souvenirs zu kaufen und meine Koffer für den morgigen Rückflug zu packen.
The Japanese Tea GardenSan Antonio, Texas (USA)
Abschied und eine unfreiwillige Verlängerung


25. Juli 2022
Abschied von San Antonio
Am Samstag, den letzten Arbeitstag, gehe ich noch mit den Kollegen der Auftraggeber-Firma im Yard House essen und anschließend in eine wirklich tolle Bar Cellar Mixology, gleich ums Eck vom Hotel. So lassen wir den Tag ausklingen. Der Carajillo, ein Espresso-Mischgetränk, schmeckt mir am Besten. Meine Koffer sind gepackt, ich bin bereit für die Heimreise am nächsten Tag.
Unfreiwillige Verlängerung
Am Sonntag tanke ich noch schnell den Mietwagen voll und fahre zum Flughafen. Ich bringe zügig die Mietwagen-Rückgabe, Gepäckaufgabe und den Security Check hinter mir und bin guter Dinge, dass alles klappt. Doch plötzlich heißt es, dass sich der Flug nach Denver verzögert. Gott sei Dank können wir trotzdem pünktlich boarden und sind sogar vor unserer Zeit in Denver. Da dort aber ein schwerer Sturm ist und alle Landungen verschoben werden, drehen wir über Denver eine Runde nach der anderen. Der Pilot hält uns auf dem Laufenden, muss sich aber schließlich entscheiden, nach Colorado Springs auszuweichen, da eine Landung in Denver nicht in Sicht ist. Colorado Springs ist kaum 5 Flugminuten entfernt, dort landen wir sicher. Mitten auf dem Taxiway parken wir, die Türen werden geöffnet, damit frische Luft reinkommt, wir dürfen auf die Toilette und bekommen Wasser, bis das Flugzeug betankt wurde, um nach Denver rüber zu fliegen. Als wir starten, sehe ich schon, dass mein Langstreckenflug kurz zuvor in Denver losfliegt.

Unter argen Turbulenzen (ich ziehe den Sitzgurt noch enger) fliegen wir das kurze Stück nach Denver rüber. Dort sind Massen an Menschen. An meinem Abfluggate für die Langstrecke (die Gates sind mit Zügen verbunden) erfahre ich, dass ich zum United Airlines Service Center gehen soll. Also wieder mit dem Zug zurück zum anderen Gate, wo am Service Center eine ewig lange Schlange wartet. Also Reihe ich mich ein. Hungrig, durstig und müde warte ich geduldig, bis ich an der Reihe bin. Andere gestrandete Amerikaner erzählen ihr heutiges Abenteuer (einer wurde sogar zweimal quer durch die USA geschickt, um doch nicht am Ziel anzukommen), auch ich meines. Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Am Service Schalter werden mir zwei Flüge angeboten: einer am nächsten Tag von Denver nach München (10 Std. Flugzeit) und einer von Denver nach San Francisco und von dort nach München (13 Std. Flugzeit ohne Inlandsflug), aber dafür frühere Ankunft in München. Auch wenn ich San Francisco gerne mal sehen würde (nicht nur den Flughafen), ist mir die zweite Variante zu unsicher und außerdem stressiger. Lieber schlafe ich aus, um den Langstreckenflug anzutreten. Die Hotelkosten werden von United Airlines leider nicht übernommen, da das Wetter für die Verspätung schuld ist. Die angeblichen UA-Discount-Hotels sind ab 250 $ aufwärts, so buche ich mir ein Airport-Hotel bei booking.com. Ein Taxi bringt mich hin und ich kann mit Chips und Wasser (der Hunger ist durch den Streß verflogen) endlich ein bißchen entspannen.
Am nächsten Tag schlafe ich aus, verpasse das Frühstück und lasse mich mit dem Shuttle zum Flughafen bringen. Dort suche ich mir nach der üblichen Security-Action ein mexikanisches Restaurant und genieße einen herrlichen Burrito und Eistee (ungesüßt). Mit einem Kaffee mache ich es mir danach gemütlich. Wo sich mein Gepäck befindet und ob es es gleichzeitig mit mir nach München schafft, ist fraglich. Drückt mir die Daumen, dass nun alles klappt!
Ende gut, alles gut

31. Juli 2022
Abflugtag! Einen Tag später als gebucht bin ich schon früh am Flughafen in Denver, gönne mir in einem Restaurant mit Bedienung einen herrlichen Burrito und erfrischenden (ungesüßten) Eistee, danach mache ich es mir mit einem Kaffee in einem bequemen Sessel mit Tischchen davor gemütlich und schaue Filme, lese oder beobachte die Menschen. Die Zeit verfliegt schnell und ich mache mich auf zum Gate.
Alles klappt reibungslos und bald schon heben wir Richtung München ab. Wie erwartet ist mein Koffer nicht an Bord und ich erstatte gleich am Flughafen eine Verlustmeldung. Ohne Koffer ist die restliche Fahrt nach Hause entspannt, denn ich muss mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mehrmals umsteigen. Zu Hause erwarten mich ein herrlicher Obstteller und Brez’n von meiner wunderbaren Nachbarin. Ich bin dankbar, dass ich nun nicht mehr zum Einkaufen fahren muss.
Der Jetlag verfolgt mich einige Tage lang. 4 Tage später trudelt mein Koffer per Kurier bei mir ein. Da ich noch im Hotel Wäsche gewaschen hatte, muss ich nur noch ausräumen. Ende gut, alles gut!