Am Abend haben wir 2 Rucksäcke für die kommenden 3 Tage gepackt. Wir stehen früh auf, trinken noch schnell einen Kaffee, dann bringt uns der Besitzer des Agricampeggio Il Gelsomino Ritrovato mit seinem kleinen alten Fiat, in den wir uns hineinquetschen, zum Fährhafen in Milazzo. Der Transfer wird kostenfrei angeboten, was wir toll finden, da so unser Minicamper sicher im Agricampeggio steht und das Bett sogar schon gemacht ist, wenn wir am Dienstag Abend zurück kommen.
Mit der Fähre Milazzo – Stromboli
Mit Liberty Lines geht es um 7:30 los, um 10:30 kommen wir auf der Insel Stromboli an. Der Stromboli gehört zu den Liparischen bzw. Äolischen Inseln, zu denen auch Lipari, Salina, Vulcano, Panarea, Filicudi und Alicudi gehören. Auf Stromboli spazieren wir gemütlich Richtung Unterkunft Casa Carlotta, finden auf dem Weg ein Restaurant / Café, wo wir mit Blick auf das Meer und die kleine Insel Strombolicchio, auf dem ein Leuchtturm steht, frühstücken. Dann beziehen wir unser Zimmer und halten Siesta.
Stromboli Sunset Trekking
Bei Ashàra – Volcanological Guides haben wir eine Stromboli Sunset Tour gebucht, Treffpunkt ist bei der Kirche, nahe des Restaurants, wo wir heute gefrühstückt hatten. So genießen wir dort, bereits mit Wanderausrüstung, ein Abendessen. Trinkwasser und Snacks, sowie zusätzliche Jacken, haben wir im Rucksack dabei. Feste Wanderschuhe sind bei dieser Tour Pflicht, Helme (die wir nicht aufsetzen müssen) und Stirnlampen bekommen wir von den Guides. Zwei Guides begleiten die bunt gemischte Truppe. Einer geht immer voraus, ein zweiter kümmert sich um die nicht so schnellen bzw. trittsicheren Teilnehmer. Es werden genügend kleine Stopps eingelegt, in denen unser einheimischer Guide viel über die Insel und den Vulkan erzählt. Aufgrund der Beschreibung hatte ich eine arge Kletterpartie vermutet, jedoch entpuppt sich das Trekking für mich, in den Bergen aufgewachsen, als gemütliche Wanderung.
Wir genießen den Sonnenuntergang kurz vor der Sciara del fuoco. Die Sciara del Fuoco heißt Strasse des Feuers. Es ist das Gebiet, in dem die Lavaströme des Vulkans noch immer fließen. Während wir dort sind, gibt es eher “kleine” Ausbrüche (ca. alle 20-30 Minuten) und es fließt dort kein Lava, aber konstant steigt Rauch auf. Ohne Guide, darf man nur bis zu einem bestimmten Punkt gehen. So passieren wir diesen Grenzzaun und steigen in der Dämmerung weiter auf, bis zu einem Punkt, an dem der beste Ausblick auf die Ausbrüche gewährleistet ist. Immer noch sind wir knapp 400 Höhenmeter von den Kratern entfernt. Der höchste Punkt liegt auf 926m. Vom Meeresgrund ragt der Kegel des Vulkans Stromboli etwa 3000 Meter auf, sodass der sichtbare Teil quasi nur die Spitze des “Eisbergs” ist.
Während es langsam dunkel wird, hören wir immer wieder das Grollen und sehen dann entweder nur Rauch oder aber auch Lava, welches in die Höhe schießt. Als es schon dunkel ist, sieht es besonders spektakulär aus (siehe Video). Knapp eine Stunde später machen wir uns mit den Stirnlampen an den Abstieg, wobei wir einen anderen Weg zurück gehen.
Diese Tour hat sich definitiv gelohnt und es war fantastisch, den Vulkan so aktiv zu sehen.